„Mörsbachmän“: Es geht ums Wirgefühl, nicht unbedingt ums Podium

Schnellster aus seinem Team wird am Ende Erhan sein. Mit einer Nettozeit von 1:12:43 belegt er den beachtlichen elften Platz der Gesamtwertung sowie den fünften seiner Altersklasse 30m, gefolgt von Pascal (sechster der 30m) auf dem zwölften und Benjamin (vierter der Altersklasse 40m) auf dem 14. Rang. Die zwei kommen nur Sekunden nach Erhan im Ziel an. Mag die „Kroppacher Schweiz“ genannte Region im Hachenburger Westerwald sonst eher für Ausflugsziele wie die Zisterzienserabtei Marienstatt oder ihre schöne, vom Flüsschen Nister durchzogene Landschaft mit hinreißenden Aussichtspunkten wie der „Spitzen Ley“ bekannt sein, ist hier alljährlich am zweiten Wochenende im August der „Mörsbachmän“ DAS Highlight!

Benjamin (vorne) und Pascal auf der 240 Meter langen Schwimmstrecke.

Bei diesem Sprint-Triathlon, der in diesem Jahr zum 39. Mal ausgetragen worden ist (siehe auch „Die Spielmöglichkeiten an der Grillhütte…“), sind 2025 neben Erhan, Pascal und Benjamin insgesamt sage und schreibe 21 Starter aus der von „MANN Naturenergie“ gesponserten „MANNschaft e. V.“ angetreten! Das somit größte Team im Kreis von 450 zu 240 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5,5 Kilometer Laufen gestarteten Sportlern ist zugleich ein sehr heterogenes: Vom Triathlon-Neuling bis zum 20-maligen Teilnehmer, von 22 bis 65 Jahren reicht die Bandbreite derer, die schwarz-grüne „MANNschafts“-Trikots beim Wettkampf in der Kroppacher Schweiz tragen. Darunter sind nicht allein Triathleten des „Vereins zur Förderung des Ausdauersports,“ sondern ebenso Mitglieder aus dessen Rad- und Mountainbikeabteilungen.

Pascal auf dem Weg zum Rad.

„Sehr schön“ findet Maik Wahler die Strecke des Wettbewerbs, wie er nach dem Zieleinlauf ausführt, „auf jeden Fall abwechslungsreich – eine gute Veranstaltung.“ Wahler ist 2025 zum zweiten Mal beim „Mörsbachmän“, seine Premiere im Vorjahr hatte ihm gut gefallen, so dass der aus Pottum am Wiesensee Stammende abermals auf der Sprintdistanz angetreten ist. Bei ihm war das Radfahren 2025 die beste Disziplin, wie er sagt, weil er auf den 20 Kilometern vom Freibad Dickendorf aus über Elkenroth und Rosenheim nach Mörsbach schneller als erwartet unterwegs gewesen ist.

Erhan auf den letzten Metern der Radstrecke.

Seit zehn Jahren ist Maik Wahler im in Hirtscheid ansässigen Verein Mitglied. Seine Tochter Lucy trägt beim diesjährigen „Mörsbachmän“ ebenfalls das Trikot der „MANNschaft“ – obwohl die 23-Jährige ihr formal nicht angehört: Die Biologie-Studentin wohnt in Aachen, ist am Triathlon-Wochenende zu Besuch in der Westerwälder Heimat – und hat den Vater zum Event begleitet. Er hat ihr den Anzug im Design der „MANNschaft“ besorgt und sich besser geschlagen als die Tochter, wie diese lachend einräumt (1:28:42 gegenüber 2:03:14). Mutter und Ehefrau Elena ist als Betreuerin mit nach Mörsbach gekommen. Ein Gemeinschaftserlebnis also.

Viel trainiert habe sie vorher nicht, beschreibt Lucy und verdeutlicht damit zugleich, worum es auch dem vom Langenbacher Energieversorger unterstützten Verein – neben allem sportlichen Ehrgeiz, aller Technik und den Ergebnissen – in besonderer Weise geht: den Spaß an der Bewegung und am Miteinander!

Benjamin (links) läuft hinaus in die Landschaft der Kroppacher Schweiz.

Clarissa in der Wechselzone vom Rad zum Laufen.

„Das ist ja das Schöne hier, dass wir von der ‚MANNschaft‘ wirklich ein sehr breites Spektrum haben von sehr ambitionierten Leistungssportlern bis zu denen, die neu dabei sind. Großartig ist, dass man gemeinsam trainiert, es vollkommen egal ist, wer jetzt was ist und wann er im Ziel ist“, bestätigt Christian Geimer. Er kümmert sich auf der Grundlage eigener, semiprofessioneller Triathlon-Erfahrungen bis hin zu Weltmeisterschaften darum, dass wöchentlich ein qualifiziertes Training für die Westerwälder Triathleten angeboten wird.

Tatsächlich sieht man an der Grillhütte Mörsbach nach dem Zieleinlauf aller „MANNschafts“-Sportler vor allem eines: eine große Gemeinschaft, in der viel gelacht und die zusammen verbrachte Zeit offenkundig wertgeschätzt wird. „Wir haben vorher ebenso zusammen für den Sprint trainiert, sind die Strecke gemeinsam durchgegangen. Wir haben wirklich ein schönes Gemeinschaftsevent daraus gemacht“, ergänzt Geimer, „und das ist das, was in der heutigen Zeit in der Gesellschaft oft zu kurz kommt. Es geht ums Wirgefühl und nicht unbedingt darum, aufs Podium zu kommen.“ Das Miteinander in der Gesellschaft, beobachtet Geimer, habe durch „Corona“ gelitten und solle wieder gestärkt werden.

Glücklich kommt Aaron an.

Das scheint in einem Team besonders gut zu funktionieren, bei dem die Altersbandbreite aller von 18 bis 67 reicht und die individuellen Ziele vom gelegentlichen Fünf-Kilometer-Lauf bis zum „Ironman“ auf Hawaii. „Wir haben alles dabei und sind sehr bemüht darum, dass wir angenehme Trainingsgruppen gestalten, so dass sich jeder zurechtfindet und auf seine Kosten kommt“, betont Triathlet Christian Geimer. „Es ist nicht nur Training und dann ab nach Hause, sondern wir versuchen, vorher und hinterher die Gemeinschaft zu leben.“

Christian (rechts) hat kurz vor dem Finish noch Power zum Überholen.

Vermutlich ist dieses Miteinander der Grund dafür, dass die „MANNschaft“ hinsichtlich ihrer Mitgliederzahlen weiter wächst, wie Geimer darlegt. Man sieht es auch in der Starterliste des Sprint-Wettkampfs: Im Vorjahr waren 17 Sportler der „MANNschaft“ beim „Mörsbachmän“, in diesem Jahr, wie beschrieben, schon 21. „Wir können schon sehr stolz sein, dass wir als regionaler Verein hier so viele Leute an den Start bekommen haben!“, unterstreicht Christian Geimer.

Lucas gehört ebenfalls dazu. Er steht nach dem Zieleinlauf mit Pascal und Erhan zusammen und philosophiert noch ein bisschen über den Kurs: „Das Schwimmen war sensationell“; meint Lucas, der nach 1:16:15 im Gesamtklassement 31. geworden ist, „eine schöne Wassertemperatur. Das Radfahren war so ‚durchwachsen wellig‘, aber eigentlich ganz gut zu fahren.“ Die Organisation des heimischen Triathlons lobt er.

Im Ziel muss Pascal einen Moment lang verschnaufen.

Lucas, Pascal und Erhan (von links) tauschen sich über den Kurs der Sprintdistanz aus.

„Super“, gefällt auch Pascal die Strecke. „Es war heiß – genau mein Wetter“, lacht der zweitschnellste Starter aus der „MANNschaft“ (Gesamtzeit: 1:12:51). Beim Laufen sei er „aufgrund weniger Laufkilometer“ im bisherigen Jahr allerdings „ein wenig eingegangen“, wie er augenzwinkernd sagt, „aber trotzdem super.“ „Auf jeden Fall“, bestätigt Erhan. „Die Kreuzungen sind hier immer super abgesperrt, man muss unterwegs keine Angst haben.“ Die Laufstrecke, die über Wiesen, durch Wald und Felder führt, sei bei dem heißen Wetter gleichwohl nicht ganz einfach gewesen, befindet der Triathlet. „Besonders, wenn man auf der Radstrecke alles gibt, hat man anschließend keine Beine mehr. Aber trotzdem sind wir sehr zufrieden, letztendlich gesund angekommen.“

Maik und Tochter Lucy erholen sich nach der Zielankunft.

Für Clarissa Gilles gilt das nicht ganz so uneingeschränkt: Ausgerechnet auf der Ziellinie, unmittelbar nach der Zeitnahme, knickt die starke Gesamtzweite der Altersklasse 30w um! Doch nach ein paar Schockminuten und etwas Erholung von der hinter ihr liegenden Anstrengung strahlt sie wieder über das ganze Gesicht, wie sie so mit ihrem Team zusammensteht und scherzt. Den Kühlpack an ihrem linken Fuß scheint sie im Kreis ihrer „MANNschafts“-Kameraden fast schon vergessen zu haben.

Uwe Schmalenbach


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Die Spielmöglichkeiten an der Grillhütte sind super

140: So viele Ehrenamtliche sind erforderlich, damit der „Mörsbachmän“ in seiner heutigen Form stattfinden und Clarissa Gilles von der „MANNschaft“ am Ende auf dem Podium stehen kann. All die Freiwilligen des Ausrichtervereins SG Mörsbach 1982, der örtlichen Feuerwehren, des Roten Kreuz‘, der Dorfgemeinschaft sowie aus Nachbarvereinen werden gebraucht, um die Infrastruktur rund um den Wettbewerb auf- und abzubauen, die Strecke abzusichern, Sportlern den Weg zu weisen, „Café Mörsbachmän“ und „Grill Mörsbachmän“ zu betreiben und vieles mehr.

Clarissa (rechts) auf dem Treppchen.

Siegfried Knobel überwacht das Anschlagen.

„Ich kann mich noch erinnern: Bei der ersten Austragung hatten wir 18 Teilnehmer“, erzählt Siegfried Knobel. Er ist von der Premiere des Wettkampfs an als Helfer dabei und auch 2025 wieder im Einsatz – vier Jahrzehnte, nachdem der Triathlon erstmals stattfand! Nur zweimal konnte er in all den Jahren nicht mithelfen, krankheitsbedingt. Doch heute bereits zum 37. Mal ist er abermals zur Stelle. „Ich habe in den Jahren schon alles gemacht – vom Schwimmbad bis zum Ziel“, schildert Knobel.

Am Tag vor dem Wettkampf zieht Leon Lauterbach noch ein paar Kabelbinder an den Bannern fest.

An diesem Morgen steht der 76-Jährige zeitig im Dickendorfer Freibad am Beckenrand, um zu überwachen, dass alle Sportler während des 240 Meter langen Schwimmens am Ende jeder Bahn vor der Wende korrekt angeschlagen haben. „Damals haben wir die Urkunden noch von Hand geschrieben“, lacht Siegfried Knobel, während er nochmals von den Anfängen des Sportevents berichtet. „Start war seinerzeit im Hallenbad in Hachenburg. Dann ging es nach draußen und mit dem Rad zur Grillhütte Mörsbach.“

Dorthin führt der 20 Kilometer lange zweite Abschnitt der Sprintdistanz noch immer. Dass die Sportler dort eine perfekt eingerichtete Wechselzone für den Tausch des Rades gegen das bereithängende Laufequipment vorfinden, alle benötigten Pfosten, Absperrbänder, Markierungen vorhanden sind, wenn der erste Triathlet auf der wunderschön zwischen Burbach und Obermörsbach gelegenen Anhöhe „Steiniger Hahn“ vom Rad steigt (die einen tollen Ausblick über die Kroppacher Schweiz und hinüber bis ins Bergische bietet), liegt natürlich abermals am großen Engagement von Freiwilligen. Seit dem Dienstag vor dem Wettkampf-Samstag wurde dort oben gehämmert, geschraubt, geschleppt.

Volksfeststimmung bei Zuschauern und Begleitern.

„Die Vorbereitungen insgesamt liefen schon länger“, erläutert Leon Lauterbach. „Ich bin am Wettkampftag auch wieder ab halb sieben hier. Man muss schon Urlaub nehmen, sonst kann man die Organisation nicht stemmen“, so der Geschäftsführer der ausrichtenden SG Mörsbach 1982. Er beschreibt, dass die vorausgehende Planung für den „Mörsbachmän“ der aufwendigste Teil sei. „Und ein ganz großes Thema ist es natürlich, das nötige Personal zusammenzukriegen. Jeder Verein kennt das: Es wird immer schwieriger, die Leute zu binden. Nachwuchs ist generell ein Thema.“

Auch das ist eine wichtige Unterstützung: Verpflegung für die „MANNschaft“.

Auch Siegfried Knobel macht sich Gedanken, wie es mit der Sportveranstaltung weitergehen kann, wenn zu wenig Jüngere in seine und die Fußstapfen der Kameraden treten, um sich um die nächsten 39 Auflagen des beliebten Triathlons im Westerwald zu kümmern. „Vom Alter her muss ich langsam zurückschrauben, muss ich sagen, denn ich gehe auf die 80 zu“, findet er.

Ein demnächst erwartetes Neubaugebiet in Mörsbach soll, so hoffen die Aktiven der SG, zusätzliche junge Leute in die Gemeinde bringen. Vielleicht sind einige künftig als Helfer beim „Mörsbachmän“ dabei.

Arbeit gibt es reichlich: Zig Kanister mit Flüssigkeitsnachschub entlang der Laufstrecke sowie im Zielbereich müssen gefüllt und geschleppt werden. Es gibt für die Athleten unbegrenzt Wasser, Toiletten und Duschen von auffallend guter Qualität stehen bereit. Die vielen Zuschauer genießen den Tag bei Volksfestatmosphäre wahlweise entlang der letzten Laufmeter vor dem roten Zielbogen, andere in einem Bierzelt, an Stehtischen unter Sonnenschirmen oder im Schatten des wunderbaren alten Baumbestands, der die Mörsbacher Grillhütte umgibt. Sie lassen sich Krustenbraten, Currywurst, Pommes schmecken, wobei Helferinnen am Ende des Events berichten, dass letztere zwei Speisen am meisten gefragt gewesen seien.

Im Kühlwagen neben dem „Grill Mörsbachmän“ gibt es einen großen Vorrat an bei der Wärme wunderbar schmeckendem „Hachenburger“, Kinder toben wenige Meter weiter auf einer Hüpfburg herum. Viel Raum für die Zuschauer ist angelegt worden. Und es kommen Hunderte, um anzufeuern, Rasseln und Kuhglocken tönen zu lassen. Großzügige Parkplätze sind auf gemähten Wiesen präpariert, damit sie alle ihre Autos abstellen können. Alles haben die Organisatoren zuvor bereitgestellt!

Der Umstand, dass das herrlich gelegene Freibad in Dickendorf für die erste Disziplin des Triathlons zur Verfügung steht, ist gleichermaßen dem Engagement Ehrenamtlicher zu verdanken – gehört es doch vollständig dem „Schwimmverein Dickendorf 1921 e. V.“. Dessen Mitglieder kümmern sich zudem um den Betrieb der Sport- und Freizeitstätte.

Von den Sportlern hört man sehr viel Lob für die Organisation des 39. „Mörsbachmän“. Das mit 450 Teilnehmern noch einmal deutlich gegenüber den Vorjahren gewachsene Starterfeld (2024 verzeichnet die Ergebnisliste 269 Finisher, im Jahr davor 256) unterstreicht, wie gerne die Menschen in die Kroppacher Schweiz kommen, um bei diesem Sprint-Triathlon dabei zu sein.

Mira und Sarah (rechts) finden die Wippe am wichtigsten.

Vielleicht hätte der „Mörsbachmän“ noch mehr Athleten angelockt. Schon jetzt kommen einige von weit her, bis aus Franken, der Pfalz, aus Hamburg, sogar der Lutherstadt Wittenberg. „Wir mussten die Teilnehmerzahl jedoch begrenzen“, erklärt Thomas Müller. „Dadurch, dass wir im Schwimmbad nacheinander starten, kann man die Teilnehmerzahl nicht unbegrenzt erhöhen. Ich habe unterschrieben, dass ab 14 Uhr der Badebetrieb dort wieder starten kann“, so der erste Vorsitzende der SG Mörsbach. Wachstum sei demnach nur möglich, wenn beim Schwimmen noch etwas früher am Morgen gestartet werde: „Wenn wir statt um zehn um 9.30 Uhr anfangen, kommen wir bei 20 Sekunden Abstand zwischen den Starten auf 500 Teilnehmer – dann hören wir aber auch auf!“

Andernfalls sei irgendwann das Drumherum nicht mehr beherrschbar, gibt Müller zu bedenken: „Nur zum Beispiel: Die vier Damen, die in der Küche sind, die sind seit heute Morgen um neun im Einsatz! Bis gestern hatten wir nur einen Kühlwagen. Aufgrund der erwarteten Temperaturen haben wir noch mehr Wasser, Alkoholfreies, Apfelschorle bestellt. So etwas muss alles funktionieren.“

Acht bis zehn Helfer seien beim Abbau am letztjährigen Triathlon-Sonntag zusammengekommen. „Früher waren wir 30“, blickt Thomas Müller zurück. Das führe zwangsläufig dazu, dass jene, die weiterhin mittun, sich irgendwann überfordert fühlen müssen.

Das Ziel für den Verein sei ohnehin nicht der große Verdienst, sondern am Ende „auf null zu kommen“, wie Thomas Müller erläutert. 48 Euro Startgeld erscheinen für das Gebotene eher günstig, vergleicht man, was zwei Eisbecher oder Kinokarten heute kosten. Zumal alleine das Finisher-Shirt den Verein selbst jeweils 15 Euro im Einkauf kostet.

Es dürfte das erste Mal um kurz nach vier am Veranstaltungsnachmittag sein, dass sich der Vereinsvorsitzende einen Moment setzen und ein erstes Resümee ziehen kann. „Vom Wetter her haben wir natürlich super Glück gehabt“, freut er sich. „Allerdings machen die hohen Temperaturen den Leuten auch zu schaffen.“

Es dauert bis zum späten Nachmittag, ehe Thomas Müller Zeit für eine Pause und ein erstes Resümee hat.

Tatsächlich gab es einen kleineren Zwischenfall, bei dem ein Triathlet auf der Laufstrecke zusammengeklappt ist. Aber daneben hatte das Rote Kreuz fast nichts zu tun, musste sonst lediglich einen Wespenstich versorgen und ein Kühlpack für einen verletzten Knöchel ausgeben. Für so eine große Veranstaltung ist das nichts und womöglich ebenfalls ein Zeichen für gute Vorbereitung und Organisation.

Auf die Frage, was seine persönliche Motivation sei, sich dieser Mühen zu stellen, die der „Mörsbachmän“ für alle Macher nun einmal bedeutet, antwortet Thomas Müller: „Das Schlimme ist: Wenn ich es nicht mehr mache, will es keiner mehr machen.“ Dann gäbe es künftig wohl keinen „Mörsbachmän“ mehr. Und darüber wären gewiss nicht nur die Finisher traurig, die hier oben auf dem „Steinigen Hahn“ die Gemeinschaft genießen.

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Die MANNschaft beim 39. „Mörsbachmän“

Hier ein paar weitere Eindrücke vom Sportevent:

Drei Länder, drei Alpenpässe: die MANNschaft beim Dreiländergiro

Eine schweißtreibende Challenge der Extraklasse vor einer atemberaubenden Kulisse: Für die MANNschaftler Marek Ermert und Benjamin Klöckner stand eine kleine „Europareise“ an. Galt es doch beim traditionsreichen Alpen-Radmarathon Dreiländergiro nicht nur über 3.000 Höhenmeter zu absolvieren, sondern eben auch die namensgebenden drei Länder zu passieren – denn der Dreiländergiro führt durch Österreich, die Schweiz und Italien.

Fotos: Dreiländergiro/Fabian-Schirgi

Die alljährlich im Juni stattfindende Kult-Veranstaltung gilt als ein Highlight im europäischen Radsport und wurde in diesem Jahr bereits zum 32. Mal ausgetragen. Teilnehmer haben die Wahl zwischen zwei höchst anspruchsvollen Strecken, die mit knackigen Anstiegen, etlichen Kehren und imposanten Bergpanoramen wahrlich nicht geizen und jeweils im österreichischen Nauders starten wie enden.

Die Strecke „Stelvio Vinschgau“ ist 120 Kilometer lang, und die Fahrer erreichen 3.000 Höhenmeter. Wer sich hingegen für den Kurs „Stelvio Engadin“ entscheidet, legt sogar stolze 168 Kilometer zurück und kommt auf 3.300 Höhenmeter. Ein absolutes Abenteuer also, das die Athleten an ihre körperlichen und mentalen Grenzen bringt! Kein Wunder, dass sich Marek und Benjamin diese Herausforderung nicht entgehen lassen wollten und dafür motiviert in die malerische Gemeinde Nauders in den Tiroler Bergen reisten.

Um 6.30 Uhr in der Früh fiel bei bestem Sommerwetter der Startschuss für die insgesamt 3.000 Teilnehmer aus über 40 Nationen. Die zwei Athleten der MANNschaft hatten sich für die längere der beiden Strecken, „Stelvio Engadin“, entschieden und traten den vor ihnen liegenden Weg entschlossen an.

Von Österreich aus führte der Kurs nach Italien über den Reschenpass bis nach Prad, bevor Marek und Benjamin mit dem Stilfserjoch die wohl größte Attraktion des Dreiländergiros erreichten. Die mit 2.758 Metern höchste Passstraße Italiens zählt mit ihren 48 Kehren, die gewiss schon so manch Top-Trainierten in die Knie gezwungen haben, zu einer der kurvigsten Straßen der Welt. Um oben anzukommen, mussten Marek und Benjamin daher erst einmal den „berühmt-berüchtigten“ Anstieg des Gebirgspasses meistern: Nach 1.844 Höhenmetern und den erwähnten 48 Kehren erklommen sie schließlich den Gipfel und durften sich mit einem traumhaften Alpenpanorama belohnen.

Doch es befanden sich noch zwei weitere anstrengende Alpenpässe vor den Sportlern der MANNschaft. Sie setzten den Marathon zunächst fort mit einer Abfahrt über den Umbrailpass – der mit über 2.500 Metern wiederum höchste Straßenpass der Schweiz – bis ins Münstertal. Im Anschluss ging es von St. Maria aus den 2.149 Meter hohen, am östlichen Rand Graubündens liegenden Ofenpass hinauf.

Marek beim „Dreiländergiro“.

Nachdem sie diesen bezwungen hatten, radelten die Sportler durch die herrlichen Weiten des schweizerischen Hochtals Engadin zum finalen Anstieg hoch auf die Norbertshöhe, an der Grenze zu Österreich, wo die letzten Kehren warteten. Noch eine Etappe bis zum großen Triumph! Nach den abermaligen körperlichen Herausforderungen rollten die Teilnehmer dann zum Schluss eine etwa drei Kilometer lange Abfahrt hinunter zurück nach Nauders, und es war geschafft. So ging der Dreiländergiro für Marek und Benjamin schließlich erfolgreich zu Ende, die das Ziel nach all diesen buchstäblichen Spitzenleistungen erschöpft, aber glücklich, erreichten.

Die Ergebnisse der beiden aus dem Westerwald Angereisten: Marek kam mit einer Zeit von 7:47:22 auf den 223. Platz in der Altersklasse M30, Benjamin schaffte es in 7:06:03 Stunden auf Platz 126 in der Klasse M40. Ein tolles Ergebnis für die zwei MANNschaftler, für die das spektakuläre Event bestimmt ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird.

Alle guten Dinge sind drei – ein „Sonntagsbraten“ der besonderen Art

Sonntag, bestes Mittagswetter: Während andere im Schwimmbad mit einem kühlen Getränk auf der Wiese liegen oder daheim zu Tisch sitzen, erwartet die MANNschaft beim Duathlon in Dreikirchen ein sportliches „Drei-Gänge-Menü“, serviert vom SC Alemannia Dreikirchen und gewürzt mit 32 Grad Hitze sowie gesalzenen Höhenmetern.

Und das „Gedeck“ konnte sich sehen lassen: Los ging es mit 1,2-Kilometer-Laufen zum Warmwerden. Darauf folgte der „Hauptgang“ in Form eines 22 Kilometer langen Radkurses durchs wellige Westerwälder Bergland bei Wallmerod – garniert mit satten 380 Höhenmetern. Und zum „Dessert“ gab es einen 5-Kilometer-Lauf mit 100 Höhenmetern. Umso süßer war das Finish bei ausgelassener Stimmung in Dreikirchen.

Mit elf Startern war das Team des von „MANN Naturenergie“ gesponserten Vereins nicht nur zahlenmäßig top aufgestellt, auch sportlich gab es einiges zu feiern. So konnten sich Klaus und Erhan über den zweiten beziehungsweise dritten Platz in der Gesamtwertung freuen.

Insgesamt haben die Athleten der MANNschaft folgende Platzierungen und Zeiten erreicht:

Platz 2: Klaus Kelter mit einer Zielzeit von 01:06:38

Platz 3: Erhan Sigircio mit einer Zielzeit von 01:07:37

Platz 4: Pascal Meyer mit einer Zielzeit von 01:09:15

Platz 5: Pierre Joswig mit einer Zielzeit von 01:13:03

Platz 8: Sebastian Lachermeier mit einer Zielzeit von 01:18:56

Platz 9: Caglar Selek mit einer Zielzeit von 01:19:48

Platz 10: Aaron Rieker mit einer Zielzeit von 01:22:24

Platz 12: Christian Geimer mit einer Zielzeit von 01:24:46

Platz 13: Benedikt Weidenbruch mit einer Zielzeit von 01:27:48

Platz 14: Patrick Stumpf mit einer Zielzeit von 01:28:08

Platz 15: Jürgen Piecha mit einer Zielzeit von 01:31:32

Der Dreikirchener Duathlon ist seit Jahren ein Westerwälder Klassiker – familiär, herzlich und perfekt organisiert. Und so bleibt das Event ein wahrer Pflichttermin. Denn es ist ein Wettkampf, der stets viel Herzblut, kurze Wege, eine schöne Strecke und eine tolle Teamleistung verspricht.

Die MANNschaft bedankt sich daher herzlich bei den Organisatoren des SC Alemannia Dreikirchen für diese großartige Veranstaltung. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder – und bis dahin trainieren wir weiter am perfekten Finish für die kommende Ausgabe!

200 Kilometer von Köln bis in den Nationalpark Eifel

Drei Rennradfahrer der MANNschaft sind beim „Condor-Flug“ des TSV Immendorf angetreten, einem beliebten Radmarathon in Nordrhein-Westfalen.

Menderes und Daniel starteten gemeinsam um sieben Uhr morgens bei angenehmen 17 Grad in Köln-Immendorf, Erhan folgte etwas später solo. Mit dabei als „Gastfahrer“ und Lokomotive war Marc.

Nachdem die MANNschaftler den Stadtbereich mit einigen Ampeln hinter sich gelassen hatten, führte die Strecke fast 100 Kilometer lang auf meist ruhigen Nebenstraßen in Richtung Südwesten bis tief in den Nationalpark Eifel. Nachdem der höchste Punkt mit knapp 700 Metern erreicht war, trafen sich Menderes, Daniel und Erhan an der Verpflegungsstation bei Kilometer 125 zu heißen Nudeln und frischen Getränken.

Auf dem Rückweg Richtung Immendorf machte Marc „im Flachen“ ordentlich Tempo, und die Kilometer flogen schnell davon. Kurz vor dem Ziel hatte Daniel nach einem Bahnübergang plötzlich Pech: an beiden Laufrädern gleichzeitig einen Platten! Doch nach dem Reifenwechsel ging es auch für ihn zügig in Richtung Ziel – dieses erreichten die Fahrer der MANNschaft mit einem Schnitt von 30 km/h und nach 200 Kilometern mit rund 1.900 Höhenmetern.

Und so bot der Ausflug an den Rhein am Ende nicht nur eine weitere sportliche Herausforderung, sondern ebenso ein rundum schönes Event mit freundlicher Organisation und landschaftlich sehr abwechslungsreicher Strecke.



„70.3 Westerwald“ – ins Leben gerufen von der „MANNschaft”

Lange für etwas zu trainieren und auf ein Ziel hinzuarbeiten ist ein zäher Prozess, und der beinhaltet immer Höhen und Tiefen. Die Mühe wird bei einem Wettkampf in der Regel belohnt. Doch was, wenn der Wettstreit gar nicht so stattfindet, wie man es sich erhofft hat?

Unsere beiden Mitteldistanz-Rookies Erhan und Pierre mussten diese Erfahrung beim „Löwentriathlon“ erleben. Zwar sind beide über die Ziellinie gelaufen und haben starke Leistungen abgeliefert – jedoch handelte es sich bei der Veranstaltung witterungsbedingt doch nicht um einen Triathlon. Stattdessen wurde, wie wir berichtet haben, ein Duathlon abgehalten, das bedeutete also: Laufen, Radfahren und wieder Laufen. Ein ähnlicher Wettkampf, aber eben nicht das Gleiche wie ein Triathlon und damit nicht der Erfolg, nach dem die beiden gestrebt und für den sie viel Zeit und Schweiß investiert hatten.

Doch aus einer langen Radfahrt und echtem Teamgeist sowie unter Einbeziehung von ein paar günstig gelegenen Feiertagen erwuchs in der „MANNschaft“ eine Idee: ein vereinsinterner Triathlon für Erhan und Pierre!

Gesagt, geplant und terminiert. Für den „70.3 Westerwald“ trafen sich schließlich alle Interessierten aus der MANNschaft um 7.15 Uhr morgens bei der Klingelwiese. Los ging es mit 1.900 Meter Schwimmen.

Knapp eine Stunde später hatten die Teilnehmer die Distanz bei besten Bedingungen absolviert und machten sich bereit für die nachfolgende Radfahrt. Geplant war eine knapp über 90 Kilometer lange Runde von der Klingelwiese über das Sayntal, an Rhein und Lahn entlang und über Bad Ems, Arzbach, Niederelbert und Selters zurück zur Klingelwiese.

Zur Siegerehrung gibt es Wein!

Eine tückische Strecke, die sich grob in drei Teile aufteilen lässt: Im ersten Drittel geht es langgezogen bergab, das zweite Drittel ist flach, und im letzten muss man von der Lahn wieder alle Höhenmeter hochfahren. Es galt daher, die Kräfte gut einzuteilen, um nicht einzubrechen.

Die Laufstrecke war eine Wendepunktstrecke zur „dicken Eiche“ und wieder zurück. Eine Runde umfasste 5,2 Kilometer, und unsere Rookies mussten vier davon absolvieren. Ein besonderer Dank geht an Clarissa, die erst morgens mitgeschwommen ist und anschließend die Zeit derRadfahrt der anderen Teilnehmer nutzte, um auf der Laufstrecke eine Verpflegungsstelle bereitzustellen, die man sich bei anderen Veranstaltungen nur erträumen kann.

Nachdem alle Sportler der „MANNschaft“ viel Spaß bei dem spontanen Event hatten, steht schon jetzt fest, dass es 2026 wiederholt werden soll!


Dabei waren dieses Mal:

Schwimmen: Clarissa Gilles, Aaron Rieker, Erhan Sigircio, Günter Geimer, Christian Geimer,

Pierre Joswig, Sebastian Lachermeier

Radfahrt: Sebastian Wolf, Erhan Sigircio, Günter Geimer, Christian Geimer, Pierre Joswig,

Sebastian Lachermeier

Laufen 5km: Sebastian Wolf, Günter Geimer, Sebastian Lachermeier

Laufen 21,1km: Erhan Sigircio, Pierre Joswig