Der Löwentriathlon – eine der beliebtesten Triathlon- Veranstaltungen in der Region – hat in diesem Jahr knapp 600 Athleten angezogen und damit fast so viele, wie Freilingen Einwohner hat. Freilingen, das is der Ort im Westerwald, der am Postweiher liegt. Dort ist auch die MANNschaft mit einer großen Gruppe von 11 Vereinsmitgliedern am Start gewesen. Sie erlebten ein Wochenende, das sowohl durch sportliche Leistungen als auch durch anspruchsvolle Wetterbedingungen geprägt war.
Der erste Wettkampftag begann mit dichter Wolkendecke und Temperaturen um die 14 Grad Celsius. Unsere drei Athleten Pascal, Maik und Marek starteten am frühen Nachmittag mit dem Schwimmen. Trotz der ebenfalls kühlen Wassertemperatur, die bei 15,2 Grad Celsius lag, meisterten die drei den ersten Abschnitt ohne Probleme. Besonders Marek zeigte eine beeindruckende Schwimmleistungen mit 9:27 min, was zugleich die fünftschnellste Zeit aller Athleten war. Jedoch spielten die erfahreneren Triathleten ihre Routine dann beim Wechsel vom Wasser aufs Rad aus, und Marek wurde in der Wechselzone von seinen beiden Vereinskollegen überholt.
Nach dem Schwimmen dann also der Radabschnitt, eine hügelige Strecke, die nach Steinen und von da über den Waldspielplatz nach Freilingen und wieder zum Postweiher führte. Insgesamt 6,5 km, die dreimal zu absolvieren waren. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 33 km/h war Pascal unterwegs, dicht gefolgt von Maik.
Der abschließende Laufabschnitt verlief auf zwei anspruchsvollen Runden zu je 2,5 km im angrenzenden Waldstück mit einigen Höhenmetern im ersten Drittel. Hier glänzten unsere drei Vereinsmitglieder alle mit starken Laufzeiten in den Top 20 des gesamten Teilnehmerfeldes und konnten sich von den Zuschauern bejubeln lassen.
Der zweite Tag des Löwentriathlons sollte mit den Wettkämpfen auf der Olympischen und Mittel-Distanz eigentlich den Höhepunkt des Wochenendes markieren. Doch bereits in den frühen Morgenstunden zeichnete sich ab, dass das Wetter das vereiteln würde. Ein plötzlicher Kälteeinbruch, begleitet von starkem Wind und Regen, sorgte für eine einschneidende Veränderung: Laut Regelwerk des Deutschen Triathlon-Verbands (DTU) ist bei Wassertemperaturen unter 14 Grad Celsius das Schwimmen grundsätzlich verboten, um die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten. Zwar sah das ursprüngliche Format des Wettbewerbs in Freilingen Schwimmen, Radfahren und Laufen vor. Angesichts der widrigen Bedingungen wurde jedoch beschlossen, den Wettkampf in einen Duathlon umzuwandeln. Die Schwimmstrecke entfiel, dafür war eine zusätzliche Laufdistanz zu bewältigen.
Der Duathlon stellte die acht Teilnehmer der MANNschaft vor eine neue Herausforderung. Während das Schwimmen beim Triathlon die Beine entlastet und man verhältnismäßig ausgeruht auf das Rad steigen kann, hat der stattdessen angesetzte 5-km-Lauf vor der Radfahrt für eine erhebliche Vorbelastung der Beinmuskulatur gesorgt. So starteten unsere drei Teilnehmer auf der olympischen Distanz (Christian, Lucas und Sebastian) gemeinsam mit den fünf Teilnehmern der Mitteldistanz (Clarissa, Erhan, Pierre, Sebastian, Aaron) auf die 5-km-Runde, welche sieben von ihnen später noch intensiver kennenlernen sollten.
Christian hatte dabei Probleme, so dass er sich in der Wechselzone dazu entschied den Wettkampf abzubrechen. Die sieben verbliebenen Wettkämpfer der MANNschaft schwangen sich nach dem ersten Laufabschnitt auf ihre Räder und starteten in den 21,6 km langen, hügeligen Rundkurs. Wind und eine nasse Fahrbahn zwangen alle Athleten zu einer vorsichtigen Fahrweise. Besonders die beiden Wendepunkte pro Runde verlangten von den Teilnehmern eine saubere Fahrtechnik, um Stürze zu vermeiden.
Nach zwei Runden stiegen Sebastian und Lucas als Teilnehmer der olympischen Distanz im 30-Sekunden-Abstand zueinander vom Fahrrad. Für die Teilnehmer der Mitteldistanz hieß es zu diesem Zeitpunkt, noch weitere zwei Runden auf dem Rad bei beißendem Wind und Regen zu absolvieren.
Nach diesen beiden Runden stieg Erhan als Erster MANNschaft‘er vom Fahrrad und startete zum abschließenden Halbmarathon auf dem bereits bekannten Rundkurs. Dem Wetter trotzend, gingen nachfolgend auch die restlichen vier Teilnehmer der Mitteldistanz auf die Laufstrecke. Wegen Knieproblemen brach Aaron dabei nach den ersten Kilometern ab. Ein schwieriger, aber richtiger Schritt, da auch im Wettkampf die Gesundheit an erster Stelle stehen sollte.
Vorbelastet durch den ersten Lauf und die lange Radfahrt, gestaltete sich der abschließende Teil für alle Teilnehmer zu einem wahren Kraftakt, der jeden Zieleinlauf emotional gestaltete. So lieferte Pierre beispielsweise einen Endspurt mit einem Konkurrenten ab, der zu einem sensationellen Fotofinish führte. Trotz der widrigen Umstände konnten die Vereinsmitglieder beeindruckende Ergebnisse erzielen. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Erhan und Pierre, die ihre erste Mitteldistanz bewältigten. Auch die Frau der MANNschaft war erneut stark: Clarissa konnte sich unter einem beachtlichen Teilnehmerfeld den zehnten Platz der Frauen sichern.
Die MANNschaft war an dem Wochenende aber nicht nur im Westerwald vertreten, sondern ebenso im Land der tausend Hügel in Kraichgau. So begaben sich Günter und Nicole samstags ins nordwestliche Baden-Württemberg, um ihre Räder für den nächsten Tag in der Wechselzone des „Ironman 70.3“ zu platzieren. Bei ähnlich garstigem Wetter wie im Westerwald, jedoch höheren Wassertemperaturen, konnte das Schwimmen im Hardtsee regulär stattfinden.
Nasse Straßen und strömender Regen brachten beide dazu, sich für die Radfahrt wärmer anzuziehen, was die Wechselzeiten erheblich verlängerte. Sturz- und defektfrei konnten beide ihre Radfahrt beenden und kamen in die sehr lange Wechselzone 2. Dort galt es, aufzupassen und das Rad und die eigenen Knöchel sicher über die Wiese zu bringen, um verletzungsfrei in den Lauf starten zu können. Dieser wurde begleitet von Anfeuerungsrufen begeisterter Triathlonfans, die sich auch bei diesem Wetter nicht davon abbringen ließen, die Athleten zu unterstützen.
Nach 20,5 km durch Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim überquerten die beiden die Ziellinie dieser einzigartigen Veranstaltung.