Offene Strecke, hohes Tempo

Wie könnte man den Tag der Deutschen Einheit besser begehen, als mit anderen Radsport-Enthusiasten gemeinsam durch die Straßen zu sprinten? Das dachte sich wohl auch unser Athlet Florian Zilz, der in diesem Jahr zum ersten Mal beim „Sparkassen Münsterland Giro“ startete.

Das seit 2006 jährlich am 3. Oktober ausgetragene Rennen, das stets von der Fahrrad-Messe „LeezenExpo“ begleitet wird, hat sich laut Veranstalter zu einem der größten Radsport-Events Deutschlands entwickelt. Für die diesjährige Ausgabe haben sich wieder zahlreiche Athleten aus dem In- und Ausland in die westfälische Stadt begeben und trafen sich vor dem Schloss Münster für den beliebten Wettkampf, dessen Strecken vor allem durch den Norden Münsters sowie durch die Kreise Warendorf und Steinfurt führten.

Auch „MANNschaft“-Mitglied Florian Zilz ging an den Start – auf der 125-Kilometer-Runde, die für ihr hohes Tempo und die flache, offene Strecke bekannt ist. Schon vor dem Rennen war Florian klar, dass es ein „Vollgas-Tag“ mit wenig Raum für Taktik werden würde. Und er sollte Recht behalten.

Aus Startblock B heraus fand er zwar schnell eine solide Gruppe, doch so richtig eingespielt war diese nicht: Die Führungsarbeit blieb meist an denselben Fahrern hängen, viele wollten lieber Windschatten fahren. Trotzdem gelang es, einige A-Fahrer „einzusammeln“ und das Tempo über weite Strecken hochzuhalten.

Florian versuchte mehrfach, Ausreißversuche zu starten, aber keiner wollte mitgehen – das Feld blieb passiv. Fünf Kilometer vor dem Ziel wagte er gemeinsam mit zwei weiteren Fahrern einen letzten Angriff, um die Entscheidung vor dem Sprint zu suchen. Der Versuch war mutig, das Feld reagierte allerdings sofort, und der Ausreißversuch wurde schnell neutralisiert.

800 Meter vor dem Ziel, auf Position 6 des Startblock-B-Feldes kam es dann zu einem verhängnisvollen Moment: Ein Fahrer fuhr von links so hart in den „MANNschaftler“ hinein, dass dessen Kette absprang. Mit einem schnellen Reflex legte Florian sie mit dem Fuß wieder auf – verpasste dadurch aber den entscheidenden Sprintzug.

So ging er um Platz 20 in den Sprint, konnte sich noch nach vorn kämpfen und beendete das Rennen schließlich auf Gesamtplatz 242 und Platz 80 in seiner Altersklasse – bei einem Schnitt von 42,9 km/h über 125 Kilometer.Florians Fazit: Starke Beine, ärgerlicher Moment – aber ein toller Tag beim „Sparkassen Münsterland Giro“.

Eine lange Pause gönnt sich unser unverzagter Athlet übrigens nicht: Schon bald steht mit dem „Bolero Legacy Gravel Race“ in Leuven (Belgien) das nächste Highlight an – 140 Kilometer über Schotter, Staub und Kopfsteinpflaster, das zudem das erste UCI-Qualifikationsrennen für die Saison 2026 ist. Das wird noch einmal ein ganz anderer Charakter als Münster!